Welche Wirkung verzeichnet CBD Öl auf die menschliche Psyche?
Die Wirkung des ursprünglich vermutlich aus Zentralasien stammenden Cannabis auf die menschliche Psyche ist seit Jahrtausenden beschrieben.
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Während hierbei jedoch einst vorwiegend an den noch immer bekannteren, berauschenden Wirkstoff aus der weiblichen Hanfpflanze gedacht wurde, das Tetrahydrocannabinol (THC), erweckt zunehmend ein anderer Inhaltsstoff das rege Interesse:
Das Cannabidiol (CBD). Populär wurde es vor allen Dingen in der Anwendung als Öl. Die Wirkung von CBD Öl auf die Psyche möchten wir nachfolgend erörtern.
Psyche: Was bedeutet das überhaupt? Eine Begriffsdefinition
Widmen wir uns zunächst dem Begriff „Psyche“ in seiner allgemeinen Bedeutung. „Psyche“ ist aus dem Altgriechischen hergeleitet und bedeutet „Seele“. Diese Übersetzung ist jedoch nicht tatsächlich transzendent zu verstehen.
Die Psyche bezieht sich in unserem Verständnis vielmehr auf das menschliche Denken und Fühlen. Sie ist somit die Summe aller geistigen Eigenschaften und Charaktermerkmale eines Menschen.
In der fortschrittlichen Medizin verfolgt man immer mehr den Ansatz, Körper (Physis) und Psyche nicht getrennt voneinander, sondern als Ganzheitliches zu betrachten, da sich beide durch verschiedene Regulationssysteme gegenseitig beeinflussen.
Diese ganzheitliche Betrachtungsweise wird unter dem Begriff Psychosomatik zusammengefasst.
Ein veranschaulichendes Beispiel für eine ganzheitliche Wirkweise wäre hierzu das Hormon Cortisol. Produziert in der Nebenniere und ausgeschüttet in Stresssituationen, wirkt dieses nicht nur auf die Psyche, sondern erwirkt auch physische Reaktionen.
Kurzfristig gesehen hat Cortisol zwar positive Eigenschaften, Menschen mit einem dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel verfügen jedoch unter anderem über eine geschwächte Immunabwehr. Cortisol wirkt zudem blutdrucksteigernd, da es die Gefäße verengt.
CBD Öl könnte hier als Stressregulator lindernd einwirken.
Nachfolgend möchten wir nun näher auf die Wirkung von CBD Öl auf die Psyche eingehen.
CBD Öl und die menschliche Psyche: Die Ganzheitlichkeit von Körper & Geist
Wie wir gelernt haben, sollte der Geist bzw. die Psyche nicht unabhängig vom Körper, sondern beides als ganzheitliches Konstrukt erfasst werden.
Ein veranschaulichender Parameter für diese ganzheitliche Wirkweise ist das Zentrale Nervensystem, kurz ZNS. Dieses besteht aus dem Rückenmark sowie dem Gehirn. Das ZNS ist sozusagen die Schaltzentrale für die Nerventätigkeit des Körpers.
Die von ihm ausgehenden Nervenbahnen, die die Zehenspitzen und Finger erreichen, werden übrigens als peripheres Nervensystem bezeichnet.
Im ZNS werden alle herein kommenden Reize wie beispielsweise Berührungen, Temperaturen, äußere Stimmungen usw. weitergeleitet. Es handelt sich somit sowohl um psychische, als auch um physische Reize, die hier verarbeitet werden.
Es sorgt zudem unter anderem dafür, dass komplexe Bewegungsabläufe reibungslos vonstattengehen können: Zum Beispiel ein Spaziergang im Park mit einer angeregten Unterhaltung (= reden/u.a. geistig und gehen/körperlich).
Das Zentralnervensystem ist also für die bewusste Wahrnehmung und Verarbeitung von psychischen und auch physischen Reizen verantwortlich: Hierbei sowohl von äußeren Reizen, als auch von inneren Reizen, die folglich aus dem Körper selbst kommen.
Auch hierdurch wird erneut die Verbindung von Körper und Geist deutlich und es erschließt sich sicherlich ein wenig eindringlicher, wie es möglich ist, dass CBD beim Andocken an bestimmte Rezeptoren somit gleichsam körperliche (Schmerz) wie auch psychische empfundene Störungen zu lindern vermag.
Das Wirkpotential von CBD Öl auf das Endocannabinoid-System
Ein weiteres interessantes, körperliches Phänomen, dem Forscher in Studien über die positiven Wirkungen von Cannabis auf Körper und Psyche auf die Spur kamen, ist das Endocannabinoid-System („endo“ = „innen“ oder auch innerhalb, also körpereigen).
Aus der Entdeckung und Erforschung dieses Systems ergab sich das Fazit, dass der menschliche Körper auch selbsttätig Cannabinoide herstellen kann. Diese werden dann folglich als Endocannabinoide bezeichnet. Die Rezeptoren, die von den Cannabinoiden oder Endocannabinoiden angesteuert werden, nennt man in ihrer Gesamtheit auch Endocannabinoid-System (ECS).
Schaut man sich hierbei die Funktionen des ECS an, lässt sich erkennen, weshalb sich CBD ganzheitlich positiv auf den Organismus auswirken kann: Unterstützt das ECS den Körper doch bei der Regulierung des Schlafs, des Immunsystems und des Schmerzempfindens, wie Studien erörtern konnten.1)Marija Darkovska-Serafimovska et al., Pharmacotherapeutic considerations for use of cannabinoids to relieve pain in patients with malignant diseases, J Pain Res. 2018
Wird das Endocannabinoid-System nun also durch die Substituierung von CBD Öl stimuliert, kann nicht nur Schmerz gelindert werden, sondern auch die Schlafqualität angehoben sowie das Immunsystem nachhaltig gestärkt werden.
Zudem können Entzündungen durch CBD Öl eingedämmt werden.2)Montagnese F et al., A role for cannabinoids in the treatment of myotonia? Report of compassionate use in a small cohort of patients. 2019, J Neurol
Stille Entzündungen gelten hierbei als Auslöser vieler westlicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie auch als Auslöser psychischer Dysbalancen.
Es erschließt sich durch diese Beispiele, welche Wirkung CBD Öl auf die menschliche Psyche haben kann. Auf themenrelevante Studien möchten wir näher eingehen.
Was ist `dran am großen Hype? – Themenrelevante Studien zur Wirkung von CBD auf Allgemeinbefinden und Psyche
CBD weist ein breites Spektrum an positiven Eigenschaften auf und ist somit vielseitig einsetzbar. So gilt es nachweislich als
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
- entkrampfend
- angstlösend und beruhigend – sowie
- antipsychotisch
Letzteres bedeutet, dass psychische Ausnahmezustände wie beispielsweise Wahnvorstellungen durch CBD in manchen beschriebenen Fällen gelindert oder gar behoben werden konnten.3)Zuardi AW et al., Cannabidiol for the treatment of psychosis in Parkinson’s disease. 2009, J Psychopharmacol
Analysen aus der Forschung hierzu umfassten 83 Studien aus dem Zeitraum von 1980 bis 2018, die sich mit dem Konsum von Cannabinoiden zur Behandlung von Symptomen psychischer Erkrankungen befassten.
Dazu gehörten Studien, die sich mit der Behandlung von Depressionen, Angstzuständen, posttraumatischen Belastungsstörungen, ADHS, Psychosen und dem Tourette-Syndrom befassten.4)Corroon J, Phillips JA., A Cross-Sectional Study of Cannabidiol Users. 2018, Cannabis Cannabinoid Res
Auf letztere Erkrankung konnte hierbei kein positiver (jedoch auch kein negativer) Einfluss beobachtet werden.
Die Forscher fanden des weiteren in diesen Studien heraus, dass CBD die Angstsymptome bei psychisch erkrankten Menschen im Vergleich zu einem nicht aktiven Placebo reduzieren konnte.
Sie kamen zudem zum Ergebnis, dass es “unzureichende Beweise” gibt, die darauf hindeuten, dass Cannabinoide die Symptome von Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Erkrankungen verbessern können.
Als unzureichend mussten die Studienergebnisse übrigens bezeichnet werden, da sie jeweils auf nur sieben Studien mit insgesamt 252 Probanden basierten. Aufgrund dieser aktuellen Ergebnislage ist jedoch zu erwarten, dass sie auch in größer angelegten Studien bestätigt werden könnten.
Die meisten Studien zu Angst und Depressionen bezogen sich übrigens auf Erkrankungen wie chronische, nicht krebsbedingte Schmerzen und Multiple Sklerose5)Marinelli L et al., The effect of cannabinoids on the stretch reflex in multiple sclerosis spasticity. 2016, Int Clin Psychopharmacol – mit Angst oder Depression als sekundärem Symptom.
Auch die auftretenden Schmerzen konnten in diesen Studien wie bereits kurz angesprochen deutlich gelindert werden.
Hieraus ergibt sich das Fazit, dass CBD nicht nur psychische Folgen wie Ängste lindert, sondern auch die Hauptsymptomatik der jeweiligen Erkrankungen zu bessern vermag (beispielsweise durch die entzündungshemmende Wirkung).
Wie schnell und wie lange wirkt CBD?
CBD wirkt je nach gewählter Einnahmeform und prozentualer Dosierung ungefähr 2 bis 8 Stunden. Die Aufnahme über die Lungen (rauchen/verdampfen) hat hierbei übrigens die schnellste Wirkung auf Psyche und Körper.
Es ist beim “Dampfen” jedoch mit einer kürzeren Wirkungsdauer von nur 2-3 Stunden zu rechnen.
Zudem ist die sublinguale Gabe, also das Tropfen unter die Zunge, für viele Menschen (insbesondere Nichtraucher und/oder Lungenerkrankte) sicherlich angenehmer.
CBD-Öl (sublingual verabreicht) wirkt nach ca. 15 Minuten. Die durchschnittliche Wirkungsdauer beträgt hierbei 4-6 Stunden.
Muss ich mit Nebenwirkungen und/oder Wechselwirkungen rechnen? Was gilt es zu beachten?
Keine, Sorge: CBD Öl weist im Allgemeinen eine gute Verträglichkeit auf. Nur in wenigen Fällen wurde von milden Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Nervosität, Müdigkeit, Übelkeit und/oder Durchfall berichtet.
Auch Änderungen im Essverhalten (mehr oder weniger Appetit) traten bisweilen auf, wie eine Übersichtsarbeit des Cannabis and Cannabinoid Research aus dem Jahr 2017 berichtet.
Mögliche Wechselwirkungen mit eingenommenen Medikamenten sollten unbedingt vor einer Einnahme von CBD Öl mit dem Arzt des Vertrauens abgeklärt werden, um eine Arzneimitteldosierung entsprechend anzugleichen.
Eine ärztliche Überwachung ist ebenfalls bei einer längerfristigen Einnahme anzuraten, da die langfristigen Auswirkungen von Cannabinoiden auf das Hormonsystem aktuell nur wenig erforscht sind.
Erwähnen möchten wir hier abschließend nochmals, dass CBD Öl weder „high“, noch abhängig macht, da CBD nicht an entsprechende Rezeptoren andockt. Diese unbegründete Sorge steht trotz vermehrter Aufklärung zum Thema noch oftmals im Raum.
CBD Öl: Wer sollte es lieber nicht einnehmen?
Werdende Mamas sowie Stillende sollten von einer Supplementierung absehen, da die Wirkung von CBD auf das sich noch entwickelnde, kindliche Gehirn noch nicht ausreichend erforscht ist. Hieraus erschließt sich auch, dass von einer Substitution bei Kindern abgesehen werden sollte.
Alternatives CBD gegenüber handelsüblichen Antidepressiva: Eine veranschaulichende Darstellung
CBD Öl wirkt nicht nur angstlösend und stimmungsaufhellend, sondern auch entzündungshemmend sowie schmerzlindernd.
Es erschließt sich somit, dass durch die Supplementierung von CBD Öl ein breiteres Behandlungsspektrum abgedeckt werden kann, als bei handelsüblichen, konservativ-pharmazeutischen Antidepressiva.
Zudem weisen handelsübliche Pharmaprodukte bisweilen starke Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit, Verwirrung, Schlaflosigkeit sowie Libidoverlust auf.
Einige dieser chemischen Pharma-Erzeugnisse haben je nach Zusammenstellung zudem Abhängigkeitspotential. Hieraus lässt sich schlussfolgern, dass die Wirkung von CBD Öl auf die menschliche Psyche im Gegenzug gegebenenfalls sanfter und nachhaltiger sein kann.
Nachfolgend die Vorteile der Wirkung von CBD Öl – nicht nur in Bezug auf die Psyche – kurz übersichtlich veranschaulicht.
- CBD Öl kann ein breiteres, ganzheitlicheres Behandlungsspektrum abdecken, als handelsübliche, chemisch-pharmazeutische Antidepressiva.
- CBD Öl ist ein rein pflanzliches Naturprodukt.
- CBD wirkt weder sinnestrübend, wie manche Pharmaprodukte, noch macht es abhängig.
- CBD liefert im Gegensatz zu einem herkömmlichen Antidepressiva keine bis nur milde Nebenwirkungen.
- CBD wirkt entzündungshemmend, was sich zusätzlich positiv auf die Linderung einer depressiven Verstimmung auswirken kann, wie Studien im Bereich „Depression und stille Entzündung“ darlegen konnten.
- CBD wird üblicherweise in Hanföl gelöst, welches ernährungsphysiologisch betrachtet sehr wertvoll ist und somit einen zusätzlichen Beitrag zum Wohlbefinden leisten kann.
- CBD Öl Präparate sind im Gegensatz zu handelsüblichen Antidepressiva überwiegend frei von (teilweise ungünstigen) Füllstoffen.
- CBD ist nachweislich imstande, negative Erinnerungen zu eliminieren. Dies kann sich sowohl psychisch, als auch physisch (u. a. in Hinblick auf das Schmerzgedächtnis) positiv auswirken.
Wie dosiere ich mein CBD Öl?
Üblicherweise bekommst Du Dein CBD Öl in einem kleinen Fläschchen mit Pipette geliefert, was die Anwendung spielend einfach und alltagstauglich macht. Üblich ist eine sublinguale Gabe, also das unkomplizierte Tropfen unter die Zunge.
Eine Resorption kann dadurch bereits über die Mundschleimhaut erfolgen.
Bei der Dosierung empfehlen wir, auf die jeweilige Anwendungsempfehlung des Herstellers zu achten, da dies natürlich abhängig vom Präparat sowie der gewählten, prozentualen Dosierung des CBDs ist.
Eine mögliche Variante ist auch, mit einer kleineren Dosierung als auf der Anleitung angegeben zu beginnen und die Dosis dann langsam zu steigern, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Nur bis zur angegebenen Maximaldosierung versteht sich hierbei. 😉
Wir raten Dir zudem immer dazu, das Präparat Deiner Wahl genau zu überprüfen und auf seine Inhaltsstoffe zu hinterfragen. Nicht alles, was vermeintlich als CBD Öl erscheint, enthält auch tatsächlich CBD.
Wir möchten Dich inspirieren, Dich diesbezüglich für Detailinfos und weiteres, wertvolles Hintergrundwissen gerne einmal auf unseren Ratgeberseiten umzuschauen.
Fazit: Einen CBD-Selbstversuch fürs ganzheitliche Wohlbefinden starten?
In immer hektischer werdenden, hochtechnisierten Zeiten, die sowohl physisch wie auch psychisch pathogene Wirkung auf den Körper haben können, steigt das Interesse an alternativen, ganzheitlich wirkenden Produkten wie dem CBD Öl.
Der stete Anstieg psychischer sowie degenerativ-entzündlicher Erkrankungen belegt die Einwirkung der stetig wachsenden, mentalen sowie körperlichen Belastung.
CBD Öl kann hier einen ganzheitlichen Ansatz zur wohltuenden Wirkung auf Körper und Psyche erzielen und ist dabei wie erwähnt nahezu frei von Nebenwirkungen und ohne Abhängigkeitspotential.
Die genannten Studien erwiesene entzündungshemmende, angstlösende, entkrampfende, antipsychotische, schmerzlindernde sowie immunstimulierende Wirkung von CBD macht es zunehmend zu einem ernstzunehmenden, ganzheitlichen Therapeutikum.
Sollten Dir psychische oder physische Belastungen wie beispielsweise Schlafstörungen, Schmerzen oder depressive Verstimmungen den Alltag erschweren, so könnte CBD Öl eine ganzheitliche, natürliche Unterstützung für Dein Wohlbefinden darstellen.
Abschließend sei gesagt: CBD Öl ist zwar kein Arzneimittel – bitte halte bei vorhandenen Krankheitssymptomen und eventuellen Kontraindikationen jedoch stets Rücksprache mit dem Arzt Deines Vertrauens, bevor Du eine Eigentherapie startest.
Die aufschlussreichen Studien zu den vielen Verknüpfungen zwischen der Wirkung von CBD auf die Psyche sowie auch auf die physische Gesundheit schreiten im Übrigen kontinuierlich weiter voran.
Über aktuelle Entwicklungen sowie neueste Erkenntnisse werden wir Dich hier stets auf dem Laufenden halten. Es lohnt sich somit definitiv, hin und wieder mal vorbeizuschauen!
Quellen [ + ]