Hilft CBD gegen Fibromyalgie?
Du leidest unter Fibromyalgie und hast von der Wirkung von CBD bei dieser chronischen Schmerzkrankheit gehört? Nun überlegst du es selbst auszuprobieren, würdest aber vorher gerne mehr Informationen zu dem Thema einholen?
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Da CBD aufgrund seines Wirkungsprofils bei chronischen Schmerzen wirksam sein kann, blicken auch viele Fibromyalgie-Betroffene hoffnungsvoll in diese Richtung. Aber ist an den Berichten etwas dran?
Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie ist eine komplexe, chronische Schmerzkrankheit, die sich vor allem durch konstante Schmerzen in Muskeln und Knochen bemerkbar macht, wodurch sie auch Faser-Muskel-Schmerz (FMS) genannt wird. Betroffene leiden unter chronischen Schmerzen sowie Empfindlichkeiten in verschiedenen Regionen ihres Körpers. Dazu zählen vor allem der Hinterkopf, die Schultern, der obere Brustbereich, die Hüften, die Knie und die Außenseiten der Ellbogen.
Zusätzlich erfahren Betroffene Abgeschlagenheit, Schlafstörungen und manchmal Depressionen. Die Krankheit ist noch nicht zu 100 Prozent erforscht und die Diagnose ist oft schwierig, da die Symptome sich mit Symptomen anderer Krankheiten gleichen.
Wie wird Fibromyalgie behandelt?
Derzeit ist Fibromyalgie nicht heilbar. Mit der richtigen Behandlung können Betroffene aber bedeutende Lebensqualität zurückgewinnen. Diese besteht aus drei Aspekten:
- Medikamente: Die Medikation zielt vor allem auf die Linderung der Schmerzen und eine verbesserte Schlafqualität ab.
- Gesunder Lebenswandel: Die Einbindung von einer gesünderen Ernährung, mehr Sport und kräftigenden Übungen dient der Stärkung des kompletten Bewegungsapparats.
- Mehr Ruhe und Zeit: Weniger Stress und mehr Aufmerksamkeit für den eigenen Körper und die eigenen Empfindungen helfen, sich sowohl körperlich als auch geistig besser zu fühlen.
Eine gesündere Ernährung mit mehr Obst und Gemüse, weniger Zucker und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kann bei Fibromyalgie gute unterstützende Wirkung erzielen. Das Hauptaugenmerk der Behandlung liegt aber auf der Medikation. Es werden vor allem Schmerzmittel wie Aspirin und Ibuprofen eingesetzt. Zusätzlich behandelt man oftmals mit Anti-Depressiva.
Der Nachteil dieser Medikation sind die Nebenwirkungen, die bei anhaltender Schmerzmittel-Einnahme sowie durch Anti-Depressiva entstehen können. Zudem gewöhnt sich der Körper langsam an Schmerzmittel, wodurch immer höhere Dosierungen verabreicht werden müssen. CBD rückt erhält daher großes Interesse von Fibromyalgie Patienten, da CBD gegen die Symptome von Fibromyalgie wirken kann, ohne die starken Nebenwirkungen mit sich zu bringen.
Wie kann CBD bei Fibromyalgie wirken?
CBD kann Studien zufolge, folgenden Fibromyalgie Symptomen entgegenwirken:
- Schmerzen 1)Vučković S et al., Cannabinoids and Pain: New Insights From Old Molecules, 2018
- Entzündungen 2)Burstein S. Cannabidiol (CBD) and its analogs: a review of their effects on inflammation. Bioorg Med Chem. 2015
- Angst & Schlafstörungen 3)Shannon S, Lewis N, Lee H, Hughes S. Cannabidiol in Anxiety and Sleep: A Large Case Series. Perm J. 2019;23:18–041. Volltext
Die potentielle Wirksamkeit von CBD liegt daran, dass es mit einem bestimmten Nervensystem im Körper, dem Endocannabinoid-System (ECS), interagiert. Das ECS trägt dazu bei, kognitive und nicht-kognitive Prozesse wie das Schmerzempfinden, das Schlaf-, Appetit- und Lernverhalten zu regulieren und ins Gleichgewicht zu bringen. Das ECS besteht aus zwei unterschiedlichen Neurorezeptoren, CB1 und CB2, die sowohl im Gehirn als auch im immunsystem sitzen.
CBD bewirkt, dass mehr körpereigene Cannabinoide produziert werden, so dass das ECS besser funktionieren kann.
Dadurch besitzt CBD ein sehr vorteilhaftes Wirkungsprofil für die Behandlung von Fibromyalgie-Symptomen. Cannabidiol besitzt das Potential, Schmerzen zu lindern, den Schlaf zu verbessern und in einen generell entspannteren Zustand zu versetzen. Des Weiteren wirkt es entzündungshemmend, da es die Neurorezeptoren stimuliert, die im Immunsystem sitzen. Dadurch wirkt es abschwellend und schmerzlinderd.
Nebenwirkungen: Worauf muss ich achten?
Schmerzmittel und Anti-Depressiva, die bei Fibromyalgie oftmals verschrieben werden, besitzen oft Nebenwirkung. Außerdem kann der Körper gegen Schmerzmittel eine Toleranz entwickeln, wodurch die Dosierung stets erhöht werden muss.
CBD ist als natürliche Alternative daher ein gern gesehenes Mittel, da es nur leichte Nebenwirkungen wie Durchfall, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auslösen kann. Oft berichten Anwender auch von einem trockenen Mund. Das solltest du wissen, wenn du CBD einnehmen möchtest.
Im Gegensatz zu vielen starken Nebenwirkungen, die besonders durch Antidepressiva hervorgerufen werden können, sind die Nebenwirkungen von CBD gering. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft CBD nach gründlicher Untersuchung als unbedenklich ein 4)CANNABIDIOL (CBD). Critical Review Report, Volltext, 2018. Meist treten die genannten Nebenwirkungen auf, wenn du sehr hohe Dosierungen von CBD zu dir nimmst, so wie das bei wissenschaftlichen Studien der Fall ist.
CBD wirkt zudem nicht psychoaktiv, das heißt es versetzt dich nicht in einen Rauschzustand, wie das bei einem weiteren Cannabinoid, THC, der Fall ist. CBD Produkte besitzen normalerweise einen geringen Anteil an THC, dieser muss jedoch unter dem gesetzlichen Maximalwert von 0,2 Prozent liegen. Durch einen so geringen Anteil wirst du nicht “high”, deshalb sind CBD Produkte mit weniger als 0,2 Prozent THC in Deutschland legal. Es besitzt auch nicht die Eigenschaft, dich abhängig zu machen.
Wer sollte auf Cannabidiol verzichten?
Dennoch solltest du vorsichtig sein, wenn du zu einer der folgenden Gruppen gehörst:
- Stillende Frauen
- Kinder unter 2 Jahren
- Bei einer Erkrankung der Leber
- Wenn du bestimmte andere Medikamente einnimmst
Bei Säuglingen gibt es noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen, wie CBD wirkt. Daher sollten stillende Mütter und Kinder unter 2 Jahren kein CBD einnehmen. In einer Tierstudie 5)Ewing, Laura E et al. Hepatotoxicity of a Cannabidiol-Rich Cannabis Extract in the Mouse Model., hier im Volltext, Molecules (Basel, Switzerland) 2019 führte eine hohe Menge an CBD zu Leberschäden, daher solltest du CBD nicht einnehmen, wenn du an einer Lebererkrankungen leidest.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Letztlich musst du wissen, dass CBD Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auslösen kann. Vor allem Schmerzmittel wie Aspirin, die bei Fibromyalgie gern genommen werden, werden von CBD beeinflusst. Potentielle Wechselwirkungen bestehen mit allen Medikamenten, die eine “Grapefruit-Warnung” haben. Sprich dich unbedingt mit deinem Arzt ab, wenn du Medikamente einnimmst und überlegst, CBD zu konsumieren.
Wie nehme ich CBD bei Fibromyalgie am besten ein?
CBD Produkte gibt es in unterschiedlichen Formen. Welche du wählst, hängt von deiner persönlichen Präferenz ab sowie der gewünschten Wirkung. Es gibt CBD als Öl, als Salbe oder Creme, als Liquid für den Vaporizer, als Kapseln, sowie in der Form von Lebensmitteln wie Gummibärchen.
CBD Öl ist die beliebsteste Form, um CBD einzunehmen. Das liegt daran, dass es relativ genau zu dosieren und unproblematisch einzunehmen ist. Am empfehlenswertesten ist die sublinguale Einnahme. Du träufelst deine gewünschte Dosierung unter deine Zunge und lässt das Öl circa eine Minute “einwirken”. Dadurch kann es direkt ins Blut gelangen und schnell wirken.
CBD Salben und Cremes sind für die äußerliche Anwendung gedacht. Du kannst damit gezielt die Regionen behandeln, in denen du Scmerzen verspürst. CBD Salben wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Das CBD reagiert in diesem Fall direkt mit den Cannabinoid-Rezeptoren, die in der Haut sitzen und gelangt gar nicht ins Gehirn. Besonders bei Fibromyalgie empfiehlt sich die äußerliche Anwendung in Verbindung mit der inenrlichen.
Du kannst CBD auch im Vaporizer verdampfen. Das hat den großen Vorteil, dass es die schnellste Wirkung hat. Wenn CBD über die Lungen aufgenommen wird, hat es eine sehr hihe bioverfügbarkeit, das heißt es wird schnell verarbeitet und fast komplett aufgenommen. Der Nachteil am Verdampfen ist jedoch, dass die Dosierug komplizerter ist und sie für Nicht-Raucher oftmals nicht in Frage kommt.
Kapseln und Lebensmittel haben den großen Vorteil, dass sie sehr präzise dosiert werden können und unproblematisch bei der Einnahme sind. Kapseln sind geschmacksneutral, weshalb sie sich für Menschen eignen, die Probleme mit dem etwas grasigen Geschmack des CBD haben.
Da beide Formen allerdings erst den Verdauungstrakt passieren müssen, bis sie verdaut und das CBD vom Körper aufgenommen werden kann, dauert es etwas länger, bis sie zu wirken beginnen. Der Wirkungszeitraum ist dafür länger, da das CBD nur langsam abgegeben wird.
Egal, für welche Form du dich entscheidest, oder ob du eine Kombination der vorgestellten Produkte wählst, du kannst CBD so lange oder so kurz einnehmen, wie du es wünschst und benötigst. CBD kann sowohl in akuten Fällen, beispielsweise bei besonders starken Schmerzen oder Einschlafproblemen, Kurweise über einen längeren Zeitraum, als auch dauerhaft eingenommen werden. Du wirst keine Toleranz gegenüber CBD entwickeln, daher ist es unbedenklich, wenn du es auf Dauer einnehmen möchtest.
Die richtige Dosierung von CBD bei Fibromyalgie
Die Dosierung von CBD ist eine sehr individuelle Angelegenheit, da sie vor allem von deinem Körpergewicht und deiner individuellen Körperchemie abhängt. Wenn du beginnst, CBD zu nehmen, solltest du zunächst mit einer geringen Dosierung beginnen und schauen, welchen Effekt das auf dich hat. Oftmals benötigt der Körper einige Tage, um den vollen Effekt zu zeigen. Sprich dich auf jeden Fall mit einem Arzt ab und protokolliert am besten gemeinsam, wieviel CBD du einnimmst.
Bei Studien zu CBD bei Fibromyalgie wurden unterschiedliche Dosierungen angewandt, von 39 mg bis etwa 100 mg täglich. Bei einigen Probanden besaßen die niedrigeren Dosierungen, bei anderen die höheren bessere Wirksamkeit. Bei einer dritten Gruppe hatte CBD keinen Effekt. Daher ist es wichtig, dass du selbst herausfindest, welche Dosierung du benötigst. Höhere Dosierungen bedeuten dabei nicht gleich bessere Wirksamkeit.
Im Gegenteil, oftmals können bestimmte Beschwerden besser mit geringeren Dosierungen gelindert werden. Bei Salben hat sich jedoch gezeigt, dass eine höhere Konzentration an CBD besser geeignet ist, um äußerlich Schmerzen zu lindern.
Habe daher in bisschen Geduld und probiere dich ein bisschen aus. Du brauchst dir keine Sorgen machen, CBD wirkt nicht auf die Hirnstammbereiche, die für die Atmung verantwortlich sind, somit sind gefährliche Überdosierungen ausgeschlossen. Was dir passieren kann, wenn du zu viel nimmst, ist, dass du sehr müde wirst.
Wirkt es? Das sagen Wissenschaft und Anwender
In diesem Abschnitt fassen wir zusammen, was sowohl die Wissenschaft, als auch Fibromyalgie-Betroffene zu Anwendung von CBD zu sagen haben.
Der Stand der Wissenschaft
Eine frühe Studie 6)Fiz, J., et.al.: Cannabis Use in Patients with Fibromyalgia: Effect on Symptoms Relief and Health-Related Quality of Life, hier im Volltext, 2011 von 2011 untersuchte die Wirkung von Cannabinoiden auf 56 Personen, die an Fibromyalgie leiden. Die Gruppe, die Cannabis zu sich genommen hatte, zeigte zwei Stunden nach Einnahme deutlich weniger Schmerzen, Empfindlichkeiten und Steifheit. Außerdem verbesserte sich ihre Schlafqualität.
Eine Studie 7)Nijs, J., et.al.: Sleep disturbances and severe stress as glial activators: key targets for treating central sensitization in chronic pain patients?, hier im Volltext, Expert Opinion on Therapeutic Targets 2017 aus dem Jahr 2017 legt den Schluss nahe, dass CBD die Überempfindlichkeit von Nervenzellen in den Schmerz-Gegenden verhindern oder unterbrechen kann. Dadurch würde auch das generelle Schmerzempfinden gelindert. In diesem Bereich ist jedoch weitere Forschung nötig, um dies zu bestätigen.
Erfahrungen von Fibromyalgie-Betroffenen
Oftmals sind die Erfahrungen von Fibromyalgie-Betroffenen positiv, da CBD sich nicht nur auf Schmerzen auswirken kann, sondern auch zur Entspannung und Stressreduzierung beiträgt. Diese Punkte sind ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Fibromyalgie. Somit kann CBD zu einer generellen Verbesserung des Allgemeinzustandes der Patienten beitragen.
Anwender bestätigen, dass CBD ihnen geholfen hat, besser und schneller einzuschlafen, sowie länger durchzuschlafen. Andere Nutzer beschreiben, dass sie sich seit der Einnahme von CBD besser bewegen können, wodurch es laut ihren Angabe auch besser möglich ist, die notwendigen kräftigenden Übungen zu machen. Wieder andere Nutzer geben an, dass CBD einige ihrer Schmerzen beachtlich gemildert hat.
Fazit
Fibromyalgie ist eine komplexe Krankheit mit verschiedenen Symptomen. CBD wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und besitzt eine entspannende, schlaffördernde Wirkung. Dadurch konnte es bereits vielen Fibromyalgie-Betroffenen Linderung verschaffen. CBD wirkt dabei hauptsächlich als unterstützende Therapie zu anderen Maßnahmen.
Was ist deine Meinung zum Thema CBD bei Fibromyalgie? Hast du bereits selbst Erfahrungen gesammelt? Teile deine Meinung mit uns und unseren Lesern in den Kommentaren.
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