Ist CBD die Hoffnung bei Krebs?
Ein sehr sensibles Thema, das aktuell heiß diskutiert wird. Können die Wirkstoffe der Hanfpflanze Krebs heilen? Betroffene und Therapeuten setzen große Hoffnung in Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC), beides Cannabinoide aus der weiblichen Cannabis-Pflanze. Sind diese Hoffnungen berechtigt? Gibt es aktuelle Studien, die Anlass zu einer positiven Erwartung geben?
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In diesem Beitrag möchten wir Licht ins Dunkel bringen und dir zeigen, wie CBD unterstützend bei einer Krebstherapie angewandt werden kann. Und natürlich gehen wir auch darauf ein, ob CBD bei Krebs eine Perspektive ist und welches Potential es hat. Außerdem erhältst du von uns Tipps, welcher Hersteller ein gutes Angebot hat, falls du CBD einmal ausprobieren möchtest.
Unser Anspruch ist es, dich mit relevanten und nachprüfbaren Informationen zu versorgen, damit du bestmöglich informiert bist. Denn
“nur wer gut informiert ist, kann gute Entscheidungen treffen”.
Was sagen aktuelle Studien zur Wirkung von Cannabidiol gegen Krebs?
Aktuell laufen parallel verschiedene Studien, die die Wirkung von Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol auf Krebs untersuchen. THC wurde beispielsweise 2016 an Patienten getestet, die an einem bösartigen Hirntumor (Glioblastom) litten. Leider war das Ergebnis trotz vorhergegangener positiver in-vitro-Studie nicht so positiv wie erwünscht. Dies wurde u.a. der Dosierung zugeschrieben.1)Guzmán M, Duarte MJ, Blázquez C, Ravina J, Rosa MC, Galve- Roperh I, Sánchez C, Velasco G and González-Feria L: A pilot clinical study of Delta9-tetrahydrocannabinol in patients with recurrent glioblastoma multiforme. Br J Cancer 95: 197-203, 2006
Weitere Untersuchungen zeigten jedoch, dass sich die Heilungschancen bei dieser Art von Tumoren durch CBD und THC vergrößern ließen.
2013 und 2017 haben Katherine A. Scott und Angus G. Dalgleish in ihrer Forschungsarbeit an Hand von Zellkulturstudien aufgezeigt, dass CBD den Stoffwechsel einer Krebszelle empfindlich stören könnte. CBD würde sich demnach negativ auf die Zellkommunikation innerhalb der Zelle auswirken. Diese Kommunikation ist für das Zellüberleben wichtig, insbesondere wenn die Zelle durch eine Chemotherapie oder Strahlentherapie angegriffen wurde. So kann CBD die Wirkung von eingesetzten Krebstherapien verstärken. 2)Scott KA, Shah S, Dalgleish AG and Liu WM: Enhancing the activity of cannabidiol and other cannabinoids in vitro through modifications to drug combinations and treatment schedules. Anticancer Res 33: 4373-4380, 2013. 3)Scott KA, Dalgleish AG and Liu WM: Anticancer effects of phytocannabinoids used with chemotherapy in leukaemia cells can be improved by altering the sequence of their administration. Int J Oncol 51: 369-377, 2017
CBD ist aber auch ein Hoffnungsträger bei der Behandlung von Brustkrebs, besonders dann wenn herkömmliche Therapien bislang erfolglos waren. Wichtig ist aber für alle Betroffenen : CBD ist bei Brustkrebs, Glioblastomen und anderen Krebsarten keine Alternative zu Standard-Krebstherapien. Weitere Studien müssen noch durchgeführt werden, verwertbare Ergebnisse zu erhalten.
Konventionelle Behandlung der Krebserkrankung
Nach der Diagnose bieten Ärzte in der Regel folgende Therapien an:
- Strahlentherapie (hier werden die im Körper verbliebenen Krebszellen gezielt abgetötet)
- Chemotherapie (medikamentöse Behandlung, um Zellwachstum zu unterbinden)
- Immuntherapie (Aktivierung des körpereigenen Immunsystems)
- Hormontherapie
Die meisten Krebstherapien haben jedoch gemeinsam, dass sie mit erheblichen Nebenwirkungen einhergehen. Viele Patienten sind daher auf der Suche nach alternativen Behandlungsmethoden sowie natürlichen Mitteln, um die Nebenwirkungen wie Übelkeit & Schmerzen zu bekämpfen.
CBD scheint hierbei tatsächlich ein Wirkstoff zu sein, der auch indirekt bei der Behandlung (zum Beispiel bei der Minderung der Nebenwirkungen der Strahlentherapie) helfen kann.
So wirkt CBD bei Tumoren sowie den Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Die Forschung zu Cannabidiol liegt im Wesentlichen noch in den Kinderschuhen. Vieles ist noch ungeklärt. Es ist jedoch sicher, dass das CBD positiv mit dem Endocannabinoid-System interagiert. Dieses Körpereigene Kommunikationssystem sorgt für eine Regulierung und Ausbalancierung wesentlicher Prozesse im Körper. Durch das Andocken von CBD an wichtigen Cannabinoid-Rezeptoren beeinflusst das Cannabidiol positiv
- die Leistungsfähigkeit unseres Abwehrsystems
- die Wahrnehmung von Schmerzen und die Schmerzregulierung 4)Manzanares J et al.,. Role of the cannabinoid system in pain control and therapeutic implications for the management of acute and chronic pain episodes. 2006, Curr Neuropharmacol (bei Krebs sehr interessant)
- die Entstehung von Ängsten 5)Crippa et al. Neural basis of anxiolytic effects of cannabidiol (CBD) in generalized social anxiety disorder: a preliminary report. 2011, J Psychopharmacol
- die allgemeine Stimmungslage
- und die Regulierung von Appetit, Schlaf und Körpertemperatur
- Entzündungen
- Ängste (nach der Diagnose & vor OPs möglicherweise ein natürlicher Wirkstoff)
Gehen wir nun im Detail auf die oben erwähnten Wirkungen und Krebs ein.
Ist CBD gegen Schmerzen wirksam?
Leider geht eine Krebserkrankung häufig mit Schmerzen einher. Oft sind es Knochenschmerzen. Da CBD entzündungshemmend und schmerzstillend wirkt, kann der Patient CBD unterstützend einsetzen. Auch Nervenschmerzen sind oft eine Begleitsymptomatik bei Krebs, die jedoch nur mit einem Kombipräparat von CBD und THC behandelbar sind.
CBD bei Depressionen
Stress, Ängste und unklare Situation können bei Betroffenen zusätzlich depressive Stimmungen und Schübe auslösen. CBD greift Studien zufolge 6)De Mello Schier AR et al., Antidepressant-like and anxiolytic-like effects of cannabidiol: a chemical compound of Cannabis sativa, 2014, CNS Neurol Disord Drug Targets in den Hirnstoffwechsel und führt zu einer Erhöhung des Glückshormons Serotonin. Dies führt dann zu einer Aufhellung der Stimmung.
CBD bei Ängsten
Auch Angst ist ein großes Thema bei an Krebs Erkrankten. Studien zufolge können bereits 30mg Cannabidiol Angst spürbar dämpfen 7)Shannon S, Cannabidiol in Anxiety and Sleep: A Large Case Series, 2019, Perm J. Gerade bei einer Krebsdiagnose sind Ängste allgegenwärtig.
CBD gegen Schlafstörungen wirksam?
Mit schweren Erkrankungen gehen nicht selten Schlafstörungen und Einschlafprobleme Hand in Hand. Es ist zwar noch nicht abschließend geklärt, wie CBD bei Schlafstörungen hilft. Jedoch herrscht die Annahme vor, dass CBD bei Krebs allgemein beim Einschlafen und Durchschlafen hilft und THC bei genereller Schlaflosigkeit. 8)Babson KA et al., Cannabis, Cannabinoids, and Sleep: a Review of the Literature. 2017, Current Psychiatry Reports
CBD bei Übelkeit und Erbrechen
Bei Übelkeit und Erbrechen wirkt ein anderes Cannabidiol, nämlich die Cannabidiol-Säure (CBD-A), die ebenfalls im CBD-Öl als wertvoller Wirkstoff enthalten ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine höhere Wirkung bei Kombinationspräparaten von CBD, CBD-A und THC erzielt werden kann.
CBD bei Entzündung der Mundschleimhaut
Sowohl eine Strahlentherapie als auch eine Chemotherapie kann deine Mundschleimhaut entzünden und schädigen. Das kann sehr schmerzhaft sein. Durch die entzündungshemmende Wirkung 9)10)Wei Xiong et al., Cannabinoids suppress inflammatory and neuropathic pain by targeting α3 glycine receptors. 2012, J Exp Med, Volltext von Cannabidiol können deine Schmerzen gelindert werden.
Macht CBD die Strahlentherapie erträglich?
Neben den allgemeinen positiven Wirkungen wurde in einer interessante Studie aus dem Jahr 2017 11)Oncotarget. 2017 Sep 26; 8(43): 74068–74095.Published online 2017 May 27. doi: 10.18632/oncotarget.18240 erkannt, dass CBD die Krebszellen schwächt. Somit sind sie im Anschluss anfälliger für die zellschädigende Wirkung einer Strahlentherapie.
CBD agiert mit der genetischen Regulation von Proteinen, die dann das Überleben der Krebszellen stören.
Kann CBD auch als Prävention gegen Krebs helfen?
Diese Fragen haben wir schon öfters gestellte bekommen. Derzeit sind uns jedoch keine Studien bekannt die nahelegen, dass CBD präventiv gegen Krebs helfen könnte.
Welche Nebenwirkungen hat CBD?
Schädliche Nebenwirkungen von CBD sind bislang nicht bekannt. Es kann jedoch vorkommen, dass Patienten einen trockenen Mund haben sowie unter Darm- und Magenbeschwerden leiden. Außerdem ist Schwindel, aufgrund der blutdrucksenkenden Wirkung 12)Jadoon KA et al., A single dose of cannabidiol reduces blood pressure in healthy volunteers in a randomized crossover study. 2017, JCI Insight, hier im Volltext vorgekommen.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen (Krebs-) Medikamenten?
Es gibt Wirkstoffe, bei denen es zu Wechselwirkungen kommen kann. Zumeist wirken diese Stoffe stärker als beabsichtigt. Wir empfehlen Rücksprache mit dem Arzt zu halten, wenn beispielsweise folgende Wirkstoffe eingenommen werden:
- Calciumantagonisten
- Betablockern
- Antihistaminika
- Immunsuppressiva
- Antidepressiva und einzelnen Statinen
Welches Produkt ist bei Krebs zu empfehlen? Wie wende ich CBD bei Tumoren richtig an?
Wenn du bisher keine Erfahrungen mit Cannabidiol gemacht wurde, empfehlen wir mit CBD Öl zu starten. Dieses kann dauerhaft als Unterstützung bei einer Krebstherapie eingenommen werden.
Natürlich gibt es CBD auch noch in andere Darreichungsformen. Hier wären zum Beispiel Gummibärchen, Tees, Kapseln, Kristalle, Liquids und andere Nahrungsmittel zu nennen.
Gibt es eine Kostenübernahme durch Krankenkassen für CBD bei Krebs?
Bislang ist leider keine Kostenübernahme von CBD Produkten durch deutsche Krankenkassen in Sicht. Dies liegt zum einen an der unklaren Rechtslage für Hanfprodukte in Deutschland, zum anderen daran, dass aktuell CBD-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel gelten. Eine Kostenübernahme von Nahrungsergänzungsmittel durch die Krankenkassen ist grundsätzlich ausgeschlossen.
Seit Anfang 2017 hast du jedoch bei bestimmten Indikationen die Möglichkeit, ein Rezept für medizinisches Cannabis bei deiner Krankenkasse zu beantragen.
Fast ¾ der Anträge auf medizinisches Cannabis werden bewilligt.
Die Antragstellung läuft wie folgt ab: Du stellst bei deiner Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme VOR der ersten Einlösung deines Rezeptes. Die Krankenkasse ist dann verpflichtet, innerhalb 3 Wochen den Antrag zu beantworten. Bei Schwerkranken wird dieser Prozess auf maximal 3 Tage beschleunigt. Bitte denke aber daran, dass dein Onkologe gesetzlich verpflichtet ist, deine Daten anonymisiert an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte weiterzuleiten. Dies geschieht zum Zwecke der Datenerhebung.
Die beste Dosierung bei Krebserkrankungen
Da jeder Körper und jeder Stoffwechsel und auch die Konstitution des CBD Users unterschiedlich ist, empfehlen wir Menschen sich langsam heranzutasten.
Grundsätzlich gilt: Wir empfehlen die Orientierung der Dosierung an die Verpackungsbeilage und Empfehlung der Hersteller.
- Bei leichten Beschwerden: bis zu 3 Tropfen eines 5%igen Öls.
- Möchtest du mit dem CBD Öl mehrere Beschwerden behandeln, nehme in den ersten zwei Wochen jeweils morgens und abends 5%iges CBD. Erhöhe dann in der dritten Woche auf täglich 3x 5 Tropfen.
- Bei Angstzuständen, Angespanntheit oder Nervosität solltest du nicht mehr als dreimal täglich 3 Tropfen zu dir nehmen. Das gleiche gilt auch, wenn du schlecht einschlafen kanns oder eine Störung des Magen-Darm-Traktes vorliegt.
Eine Überdosierung von CBD Öl ist sehr selten und (fast) ausgeschlossen. Bei der Einnahme sollte auf die Signale des Körpers geachtet werden. Ein Anzeichen, dass die Dosierung zu hoch ist, ist beispielsweise eine stärkere Müdigkeit als gewohnt. In diesem Fall sollte die Dosis reduziert werden.
Ist CBD legal?
CBD Öl wird in Deutschland frei verkauft und ist legal im Handel erhältlich, da es neben dem wertvollen Cannabidiol nur einen THC-Gehalt von unter 0,2% aufweisen darf. Diese geringe Menge des psychoaktiv wirkenden THC ist zu vernachlässigen, du wirst weder high, noch abhängig, wenn du CBD Öl bei Krebs konsumierst.
Du brauchst auch nicht befürchten, dass dich CBD Öl high macht oder du sogar abhängig davon wirst. CBD-Öl darf nur einen Gehalt von unter 0,2% THC aufweisen. THC ist der psychoaktive Wirkstoff. In dieser Menge ist er jedoch vollkommen zu vernachlässigen. Aufgrund des sehr geringen THC Gehaltes ist CBD-Öl vollkommen legal und frei erhältlich.
Fazit
Die Wirkstoffe der Cannabis-Pflanze (insbesondere CBD) haben ein großes Potential, bei Krebserkankungen herkömmliche Therapien zu unterstützen. Auch Nebenwirkungen und begleitende Symptome wie Schlafstörungen, Angstattacken, Depressionen und Schmerzen können durch die Einnahme von CBD Öl gelindert und verringert werden. Um die Hoffnungen, die bei einer Krebserkrankung in CBD gesetzt werden, zu verifizieren, sind noch weitere Studien und Erfahrungen Betroffener notwendig.
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Quellen [ + ]